Als US-Truppen im März 1945 von Westen her Nazideutschland erobern, folgen ihnen Kamerateams, die das besiegte und besetzte Land dokumentieren. Das Besondere: Sie drehen in 16mm Farbe. Es entstehen einzigartige Filmaufnahmen der zerstörten Städte und seiner Bewohner, aber auch bedrückende Bilder der Opfer des Terrors und der Vernichtungspolitik.
Da ist zunächst George Stevens mit seinem Team. Der Hollywoodregisseur folgt seit der Landung in der Normandie den US-Armeen auf ihrem Vormarsch, hat den D-Day und die Befreiung von Paris hautnah erlebt und dokumentiert. Ab März 1945 dreht sein Team in den besetzten Teilen Deutschlands.
Stevens folgt den Truppen auf ihrem Weg vom Rhein an die Elbe, dreht den „Elbe-Day“ in Torgau und die Befreiung des KZ Dora-Mittelbau, in dem sogenannte „Wunderwaffen“ gebaut wurden.
Seit März 1945 sind auch einige Kamerateams der US-Air Force in Deutschland unterwegs. Eigentlich sollen sie im Rahmen des „Special Film Project 186“ die Zerstörungen durch die alliierten Bomberflotten dokumentieren, doch zunehmend geraten auch die Menschen in den Fokus ihrer Berichterstattung. So gelingen immer wieder besondere Aufnahmen in Zeiten des Krieges und der ersten Wochen im Frieden.
Auch Major Kirke B. Lawton hat eine Filmkamera und Farbfilme im Gepäck. General Eisenhowers Mann für die Bildberichterstattung im Zweiten Weltkrieg ist immer in der Nähe des Oberkommandierenden der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Europa. So darf er am 6. Mai 1945 in Reims die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht drehen und die US-Delegation zur Potsdamer Konferenz begleiten.