Als am 24. Februar 2022 Russland sein Nachbarland angreift, begründet der Präsident den radikalen Schritt mit der Behauptung, die Ukraine sei nie ein eigenständiges Land gewesen und müsse nun von nationalistischen Kräften gesäubert werden. Eine dreiste Lüge Putins, denn schon seit der Zarenzeit streben die Menschen im Westen des Reiches nach Unabhängigkeit.
Schon im 19. Jahrhundert verlangen die Ukrainer nach Anerkennung ihrer Eigenständigkeit. Doch selbst die Nationalsprache wird von den Zaren unterdrückt: Argumente, wie sie auch Wladimir Putin benutzt, um den
Überfall seiner Militärmacht zu rechtfertigen. Als die Revolution 1917 die Romanoffs hinwegfegt, keimt in Kiew Hoffnung. Doch die wird von Lenin und Stalin mit Gewalt unterdrückt. Hungerkatastrophen und Säuberungen prägen das Geschichtsbewusstsein in der Ukraine und befeuern den Widerstand im Krieg gegen Russland.
In den ersten Wochen des Krieges werden 2022 ukrainische Städte teilweise oder ganz zerstört. Wie schon im Zweiten Weltkrieg fürchten die Menschen in Kiew, Mariupol und Charkiw um ihr Leben.